Warum?
Jedes Jahr werden in Spanien, in einem der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen, Galgos, Podencos sowie viele weitere Jagd- und Gebrauchshunderassen zu zig Tausenden eigens für die Jagd vermehrt – sie werden geboren, um zu sterben.
Vermehrt für die Jahrhunderte alte und völlig überholte Tradition der Hasenjagd.
Vermehrt unter erbärmlichsten Bedingungen und Entbehrungen.
Vermehrt für einen kurzen Moment von Ruhm und Ehre für den Galguero, den Jäger.
Vermehrt für Profit und Spaß, denn die Jagd ist ein Milliardengeschäft.
Am Ende der Jagdsaison werden die Galgos, die als jagduntauglich betrachtet werden, auf teils brutalste Art und Weise entsorgt. Erschlagen, in Brunnenschächte oder von Klippen geworfen, hinter Autos gebunden und zu Tode geschleift, mit Benzin oder Säure übergossen, an Bahngleise angebunden, an Bäumen erhängt, um nur einige der perfiden Tötungsmethoden zu erwähnen. Zahlreiche Galgos werden in Tötungsstationen abgegeben oder ausgesetzt, zum Teil mit gebrochenen Beinen, um nicht zum Galguero zurückkehren zu können. Viele streunende Galgos werden überfahren oder verhungern.
Laut Windhund-Netzwerk e.V. werden in Spanien jedes Jahr rund 1 Million Jagdhunde für die Jagd missbraucht! Alle zwei Minuten wird ein Hund aussortiert, d. h. täglich 700 Hunde, und am Ende der Jagdsaison mehrere Hunderttausend! Die Dunkelziffer liegt wesentlich höher, denn laut Schätzungen sind in Spanien über 500.000 Galgos nicht registriert – sie existieren offiziell nicht. Laut PACMA (Partido Animalista Con el Medio Ambiente) vegetieren ca. 80.000 Hunde in 1.000 Rehalas (Zuchtanlagen); auch hier liegt die Dunkelziffer deutlich höher.
Jagdhunde in Spanien: Rückschritt statt Schutz.
2023 brachte Spanien ein nationales Tierschutzgesetz – doch Galgos und Podencos wurden bewusst ausgeschlossen und als „Arbeitstiere“ abgestempelt.
Jetzt der nächste Rückschritt:
Die Jagdhunde wurden dem Landwirtschaftsministerium unterstellt und gelten offiziell als Nutztiere – nicht als fühlende Lebewesen. Das bedeutet: Ohne gesetzlichen Schutz, ohne Strafen bei Misshandlung und ohne jede Vorgabe für ihre Haltung, Pflege oder medizinische Versorgung sind die Jagdhunde der brutalen Willkür der Jäger vollständig ausgeliefert. (Quelle: Windhund-Netzwerk – www.windhund-netzwerk.de)
Tierschutzvereine und private Auffangstationen in Spanien und in zahlreichen weiteren Ländern nehmen sich der Galgos an, versorgen sie medizinisch, päppeln sie auf und versuchen, sie in eine sichere Zukunft in einem dauerhaften, liebevollen Zuhause zu vermitteln. Sie gehen dabei weit über ihre psychischen und physischen Grenzen hinaus. Leider schafft es nur ein Bruchteil der Galgos, gerettet zu werden; es bleibt ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Der Osnabrücker Galgomarsch ist ein Zeichen der Solidarität mit den mutigen spanischen Tierschützern und Teil der enorm wichtigen Protestmärsche, die in Deutschland und Europa stattfinden. Wir machen auf die Missstände in Spanien aufmerksam und stellen uns klar gegen die Ausbeutung, Aussetzung und Tötung dieser sensiblen Jagdhunde.
Unser Appell richtet sich an die spanische Regierung:
Wir fordern „NO A LA CAZA“ – „NEIN ZUR JAGD“
Wir fordern „MISMOS PERROS, MISMA LEY“ – „GLEICHE HUNDE, GLEICHES RECHT“.
Was könnt IHR tun?
Gebt uns eure Stimme und geht mit uns gemeinsam auf die Märsche.
Informiert euch bei großen Tierschutzorganisationen, die sich der Thematik annehmen und helfen.
Sprecht mit eurer Familie, euren Freunden und Bekannten.
Schaut, ob ihr nicht einem dieser sanften Geschöpfe ein Zuhause bieten könnt.
Schickt eine Beschwerde an das Europaparlament.
Nur gemeinsam können wir eine Änderung bewirken!
Weiterführende Informationen findet ihr beispielsweise hier:
ARTE | Re: Die Qualen der spanischen Windhunde
https://www.arte.tv/de/videos/122793-007-A/re-die-qualen-der-spanischen-windhunde/
WDR | Tiere suchen ein Zuhause | Hoffnung für Spaniens gequälte Tiere?
www1.wdr.de/fernsehen/tiere-suchen-ein-zuhause/tierschutz-andalusien-108.html
ARTE | Re: Tierwohl oder Tradition? Spaniens Tierschutz-Dilemma
www.arte.tv/de/videos/107194-033-A/re-tierwohl-oder-tradition/
VIMEO: BROKEN SPIRIT – The Galgo’s Last Run
vimeo.com/197089467
Moon Leaks | YO GALGO
www.moonleaks.org/yo-galgo/
NATIONAL GEOGRAPHIC | Gezüchtet, um zu sterben: Spaniens todgeweihte Jagdhunde
www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2020/03/gezuechtet-um-zu-sterben-spaniens-todgeweihte-jagdhunde
DIE ZEIT | Warum in Spanien jedes Jahr Tausende Jagdhunde im Namen der Tradition sterben müssen
www.zeit.de/zett/politik/2019-03/warum-in-spanien-jedes-jahr-tausende-jagdhunde-im-namen-der-tradition-sterben-muessen
GLITZERDINGS | Galgo Espanol – Spaniens vergessene Hunde
www.glitzerdings.net/galgoespanol/#commentsModule13095667587
Save the Galgos | The Spanish greyhound is a breed used both for hunting and for racing in different regions of Spain, especially in Andalusia, Castilla La Mancha and Castilla y León.
www.savethegalgos.org/es
VETO Tierschutz | Neues Tierschutzgesetz in Spanien geplant: Sind Galgos nun geschützt?
www.veto-tierschutz.de/magazin/tierschutz-aktiv/tierschutzgesetz-spanien-galgos